Geschichts und Heimatverein Goldbach e.V.
Geschichts und Heimatverein Goldbach e.V.

Woche 6   03.09. - 07.09.2018

 

In dieser Woche wurde der neu begonnene Grabungsschnitt im Nordosten wesentlich erweitert. Schließlich konnte fast schon mit den letzten Spatenstichen am unteren Ende des Schnittes zu unserer großen Freude die Ringmauer ausfindig gemacht werden.
Damit wurde die Vermutung nahezu bestätigt, dass es sich bei der Umfassungsmauer um eine rechteckige Anlage handelt.
1932 stellte der Hauptkonservator des Landesamtes für Bayerische Denkmalpflege Georg Hock, der wohl die Ausgrabungen besichtigte, fest: "Der Zug der Ringmauer zeigt wiederholt Knickungen, der Grundriss dürfte also ein vielfach gebrochenes Polygon ergeben. Nach Ende dieser Woche wissen wir dass diese Aussage so wohl nicht mehr haltbar ist.
Von großer Bedeutung ist auch dass das alter der Burg aufgrund der bisherigen Grabungsergebnisse auf die Jahre 1120-1140 datiert werden kann. Etwa zeitgleich wurde in Aschaffenburg die Stadtmauer in vergleichbarer Bauweise vom damaligen Erzbischof und Erzkanzler Adalbert I von Saarbrücken errichtet. Es ist zu vermuten dass Adalbert I die Kugelburg errichten lies, um sich gegen die Bedrängnis des Salierkaisers Heinrich V zur Wehr zu setzten, da er mehr Zeit benötigte um schließlich Aschaffenburg komplett zu befestigen.
Damit ist die Burg die älteste die bisher vom archäologischen Spessartprojekt erforscht wurde und spielte damals für die Landesgeschichte, wenn nicht sogar für die deutsche Geschichte, eine gewisse Rolle.
Diese, wenn auch vorläufige, Einordnung konnte so Anfangs niemand vorausahnen und ist für alle Beteiligten natürlich eine großartige und spannende “Geschichte“. Jedenfalls steht jetzt schon fest dass die Geschichte „derer von Kugelnberg“ ganz neu geschrieben werden muss.

Mittagessen
Neue Treppe dank dem Bauhof
Neuer Grabungschnitt vom Burghügel gesehen
Die Ringmauer im Nordosten
Regenpause
Letzte Arbeiten vor dem Grabungsfest
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